Gleiswürfeln – eine Anleitung

Die Schweiz bietet als Bahnland so manche Möglichkeit für Ausflüge in der Freizeit. Und wenn die Ideen dann doch mal ausgehen, kommt oft der Wunsch auf, sich vom Zufall leiten zu lassen. Einfach mal ins Blaue fahren, eben.

Ideen für spontane Ausflüge hatte ich zwar genug. Dennoch habe ich mich an das Projekt „Gleiswürfeln“ gewagt. Ausgerüstet mit drei Würfeln, warmer Kleidung und genügend Geduld, bin ich zum nächstgrösseren Bahnhof aufgebrochen.

1. Abfahrt am Startbahnhof

Noch bevor es los geht sollte festgelegt werden, welche Würfelmethode man anwendet. Ich empfehle folgende Methode:

Stelle dich vor den nächsten Abfahrtsmonitor, welcher alle Zugsabfahrten des Bahnhofs anzeigt. Entscheide dich, mit wie vielen Würfeln du würfeln möchtest. Zähle die Anzahl Würfelaugen von oben in der Abfahrtstabelle ab. Nun weisst du, welchen Zug es sein wird.

Mach dich auf zum Gleis und mach es dir im Zug bequem. Nun bleibt nur noch der Endbahnhof deiner Reise zu bestimmen. Finde heraus, wie viele Halte dein Zug einlegt, bestimme wiederum die Anzahl Würfel und „erwürfle“ deinen Zielbahnhof.

Regel Nr. 1: Schliesse kleinere Bahnhöfe gleich zum Vornerein aus. Beziehe nur Halte in deinen Wurf ein, an welchen ein Umstieg auf andere Linien möglich sind. Nicht so ein Geografie-Genie? Trafimage hilft dir weiter.

2. Nach der ersten Etappe

Lege noch vor der Ankunft am ersten Zielbahnhof fest, wann die Reise weitergehen soll. Zeit für ein Kaffee? Sehenswürdigkeit in Sichtweite? Kein Problem! Heute hast du schliesslich alle Zeit der Welt. Sobald es weitergehen soll, stellst du dich vor die nächste Abfahrtstabelle und die Reise geht weiter.

Regel Nr. 2: Die zuletzt gefahrene Bahnstrecke wird für den Rest des Tages gesperrt. Somit sind endlose Fahrten auf ein und derselben Linie ausgeschlossen.

3. Wie die Reise zum Erlebnis wird

Die wichtigsten Regeln sind nun bekannt und die Kilometer vergehen und vergehen. Nutze deine Freiheit und gönne dir auch mal eine Pause im Bahnhofbuffet oder ein Spaziergang durch die Ortschaft, an der du gerade weilst. Die meisten Orte haben mehr zu bieten als nur ein Bahnhof.

Das wichtigste beim Gleiswürfeln ist und bleibt die Flexibilität. Verfange dich nicht in zu vielen Regeln und Bestimmungen. Lass dich von den Würfeln nicht alles diktieren sondern nutze sie als eine Art Entscheidungshilfe.

Tipp Nr. 3: So richtig reizend wird das Gleiswürfeln, wenn du vorgängig mögliche Joker festlegst, welche tagsüber frei (je einmal) benutzt werden dürfen. Eine Auswahl:

  • Speed-Upgrade
    Beim nächsten Würfeln kommen nur Fernverkehrszüge (EC/ICE, IC, IR) in Frage.
  • Endstation
    Im nächsten Zug wird der Ausstiegsort nicht „erwürfelt“ sondern frei bestimmt.
  • Bitte Umsteigen
    Beim nächsten Ausstieg wird auf ein anderes Verkehrsmittel umgestiegen. Linie und Zielort darf dabei frei gewählt werden.
  • Ab nach Hause
    Ab sofort kommen nur noch Linien in Frage, welche uns in Richtung Endpunkt unserer Reise bringen.

Packliste:

– Drei Würfel
– Genügend Getränke
– Unterhaltungsmaterial (Bücher, Handy, Spiele, etc.)
– Karte (trafimage.ch)
– Viel Geduld und Entdeckerlust

Hier gibt’s das Experiment zum Nachlesen:

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