Arme Firma

Ich war unterwegs zu einer meiner
Lieblingsdestinationen: Chur. Ich liebe die
Fahrt dem Züri- und Walensee entlang ins
Bündnerland. Einfach schön! Von Basel aus
fährt mehrmals täglich ein ICE aus Deutschland dorthin. So eigentlich auch an jenem Donnerstag.

Der Zug aus dem Ausland hatte sich aber eine grosse Verspätung eingefahren, so dass es für uns mit einem Ersatzzug nach Chur ging. Das hiess: Kein Restaurant, keine Klimaanlage, Schiebefenster und Plumpsklo. Da schlägt jedes Bahnherz höher.

Nicht so jenes des Reisenden in der ersten
Klasse. Ein pensionierter Bähnler.

«Wir sind schon eine arme Firma, angesichts dieses alten Rollmaterials.»

Ich musste ihm recht geben. Doch immerhin waren wir pünktlich unterwegs. «Immerhin Fahren wir!», sagte ich ihm. Die Fahrt dem Züri- und Walensee entlang ist auch so ein Genuss.

Denkste! Im Zimmerbergtunnel kam
unser Zug abrupt zum Stehen. Lokdefekt. Ich marschierte durch den Zug und stand unseren Reisenden mit Rat und Tat zur Verfügung. Beim alten Bähnler angekommen, viel seine Reaktion trocken aus: «Jetzt fahren wir nicht
mehr.» Man soll den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben.

Chur erreichten wir mit «nur» 15 Minuten
Verspätung. Das lag weniger am guten
Rollmaterial, sondern viel mehr an unserem guten Lokführer. Dieser legte bei einer Tunneltemperatur von gut 30 Grad einen Spurt über 2x 200 Meter hin und konnte den Defekt an der Lok rasch beheben.

  1. Was, 15 Minuten Verspätung? Sorry, aber dieses Gejammer ist einfach nur noch lächerlich. Es kommt mir vor, wie bei einem verwöhnten Goof, der an der Kasse seinen Kaugummi nicht bekommt.

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